Big Bad Bill & Sweet William

Ich habe keine Ahnung wie Hechte sehen und ganz ehrlich ist es mir auch reichlich egal.
Ich nehme mal an, dass sie es können sonst wären diese runden Dinger am Kopf vollkommen wertlos. Ob sie nun meinen Köder mit den Augen oder sonstwas erkennen spielt für mich keine Rolle. Mir ist wichtig, dass sie ihn erkennen und auch fressen wollen.
Ob ich nun mit meinen Köder die Nadel im Heuhaufen gefunden habe oder einfach nur das Glück des Dummen habe kann ich selbst bei näherer Betrachtung nicht sagen.
Eines dürfte allerdings sicher sein! Ich verbringe weit weniger Zeit damit mir den Kopf über alle möglichen Theorien zu zerbrechen als ganz einfach fischen zu gehen.
Selbst wenn ich nun wüsste, dass manche Farben besser fangen als andere wäre mir die Zeit des ständigen Köderwechsels einfach zu kostbar.
Denn eines ist klar, die Auswahl wäre selbst dann noch riesig.
Entweder mach ich einfach schon so viel falsch, dass es wieder richtig ist oder ich habe einen Stil entwickelt der bei den Hechten im Moment total gut ankommt. ......und selbst das spielt keine Rolle, denn sie beißen immer wieder auf die selben Köder und das in allen Farben.
Da interessieren mich die Anzahl irgendwelcher Stäbchen in den Augen einfach nicht.
Wollte ich eine naturwissenschaftliche Arbeit schreiben und die vielleicht auch noch über Meister Esox hätte ich mir keine Multis und Castingruten gekauft sondern ein Lexikon und würde meine Nase darin verschwinden lassen.
Vielleicht sollte ich es mal von der Seite probieren. Vielleicht hab ich mein anglerisches Pferd falsch aufgesattelt und sollte alles genauer hinterfragen.
Warum sich Köderfische tarnen und ob sie das machen um besser gefressen zu werden oder nur um zu überleben.
Vielleicht sollte ich das Wetter viel genauer beobachten und viel mehr Wert auf den Luftdruck legen.
Wenn ich mir es so ansehe hab ich beinahe zu jeder erdenklichen Zeit meine Fische gefangen.
Und egal bei welchem Wetter hab ich immer wieder zugeschlagen.
Aber sollte ich selbst wenn ich dieser Tatsache ins Auge sehe, trotzdem mehr Zeit damit verbringen warum es manchmal läuft und manchmal eben nicht.
Warum die Räuber wie irre sich auf einen Köder stürzen und dann wieder nur ganz vorsichtig beißen.
Da tun sich Fragen auf die man sich so stellen kann...aber ehrlich. Muss man es?
Wenn ich hier so sitze und mir den selbstverfassten Irrsinn so durchlese bemerke ich, dass ich mich in einen Sog aus Farben und Hakengrößen hineinziehen lasse der mich irgendwo in ein trübes Auffangbecken aus Anglerweisheiten hineinspuckt.

Nun zum tatsächlich wichtigen Teil.
Ich habe keine dieser Theorien befolgt. Habe mir den Wetterbericht nicht angesehen und hab mir einen meiner beiden Köder in irgendeiner Farbe geschnappt und bin ans Wasser gegangen.
Habe neue Stellen gesucht an denen sich Fische aufgehalten haben und habe meine ungetarnten Köder die so garnicht ins Farbschema der Natur passen durchs Wasser gekurbelt.
Habe einige Angriffe gehabt die sehr zaghaft gekommen sind, andere die wirklich nach Hunger ausgesehen haben und einige sich dann den Köder einfach wieder rausgeschüttelt haben.
Gewechselt habe ich gerade mal die Farbe und auch nur die im Gesicht als ich glaubte nur leere Akkus im Gepäck zu haben.

Tadahhh...man glaubt es oder nicht! Sie haben gefangen.
Big Bad Bill.......Dicker 91er mit 7 Kilo.

und Sweet William ;-)

tight lines...Chris

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