Weissenseetour 2010


Lange geplant, lange darauf gefreut und nur ganz kurz immer wieder ein Aufblitzen von Hoffnung auf bessere Zeiten und auf einen Fisch.
Schon alleine die Tatsache, dass die Wettervorhersagen alles andere als rosig waren und auch keine Besserung in Sicht war hoben die Stimmung nicht.
Allerdings, dass unsere Wetterfrösche gerade dann Recht behalten wenn ich Urlaub habe und eine gröbere Ausfahrt plane das hätte ich nicht gedacht.
Egal es hilft nichts....das Auto ist beladen und es kann der Weg Richtung Weissensee in Angriff genommen werden.
Vor Ort wurde mal alles Notwendige besorgt und am Abend konnte ich noch ein paar Stunden am Wasser rumfahren und ein wenig die Lage auskundschaften um mich schon mal darauf einstimmen wie es ist wenn man im Boot sitzt und nass wird.
Kein Problem!!
Wird sicher besser!! Warum soll es gerade jetzt nicht passen?
Oder warum sollte es gerade nicht regnen??
Am Freitag ging es noch mit bester Laune ans Wasser und es wurden alle heißen Stellen entlang des Ufers abgeklopft.
Fröhlich sah ich den Renkenfischern zu wie sie mit ihren motorisierten Geschossen an mir vorbei zogen. Während ich ruderte, drehten andere am Gasgriff und fuhren zu ihren Spots und ließen den Anker in die Tiefe tauchen.
Ein Rennen wie mit einem Seifenkistl gegen ein Spaceshuttle.

Da bleibt jeder Enthusiasmus auf der Strecke. Wo andere schon lange ankerten ließ ich in Cambridgemanier meine Yacht durch die Wellen pflügen.

Man vs. Horsepower.
Eines ist fix, Ruderboot könnt ihr euch in Zukunft laden.
Bei der nächsten Planung wird auf so was geachtet...komme was wolle.
Was solls?? Es hilft jetzt nichts wenn man jammert also ging es weiter zu den vermeintlichen Hotspots.
In allen Tiefen und zu allen Kanten hin wurde jeder Köder versucht der sich anbot.
Zum Ufer hin wurden Flachläufer angeboten und auch meine Zalts und Jigwobbler durften ihre Runden ziehen.
Was mich allerdings ständig begleitete war diese Wolke die mir immer wieder eine kühlende Dusche verpasste.
Paulchen wie gut kann ich dich jetzt erst verstehen.
Der Samstag folgte mit gleicher Stimmung und die Kollegen die man am Wasser traf waren um nichts besser aufgelegt als ich.
Wobei ich mir gut vorstellen kann, dass ich beim Renkenfischen nie gut aufgelegt wäre.

Beim Heimrudern blitzte dann doch noch mal für einen kurzen Moment Hoffnung auf.
Ein Ruck in der Rute und schon ging Schnur ab!
JOOOOOO endlich!!!
Und so schnell der Ruck kahm war er auch wieder weg.
NAAAAA bitte net!!!

Irgendwo da unten zwischen Holz und Kraut stand der Kollege und hatte sicher nur ein müdes Lächeln für mich.
Jetzt war der menthale Supergau perfekt.

Schlimmer konnte es nicht mehr kommen. Wie auch?
Viel schlechter kann das Wetter nicht mehr werden.

Der Höhepunkt war der Sonntag!
Windböen dafür nur wenig Regen und beinahe kein Mensch am Wasser!
Warum erfuhr ich nach der ersten Runde.
Ist man nicht von übermenschlicher Größe und von übertriebenen Gewicht um das Wasser zu teilen wie einst ein gewisser Kollege der sein Volk ins gelobte Land brachte, dann hat man bei solchen Wetter einfach keine Chance.
Da geht dann einfach nichts mehr.
Egal wo man hinrudert man treibt ab, egal was man macht.

Dachte da nicht gestern wer, dass es nicht noch schlimmer kommen kann?
Weit daneben Herr P. !
Wenn es läuft dann läuft es und wenn nicht...dann mit Vollgas!
Schutz boten immer wieder ein paar Anlegestellen die ich im Vorbeitreiben abklopfte.
Aber irgendwann muss die Vernunft siegen und man lässt es besser bleiben.

Den erhoften Hecht konnte ich dieses Mal nicht verbuchen, nur eines ist klar viel schlechter kann es nicht laufen.
Ein Schneider ist ok.
Allerdings möchte ich den auch in voller Länge auskosten und nicht das Feld vor Ablauf der Zeit räumen müssen weil mich Sturm und Regen vom Wasser treiben.

Tight lines

Chris

Keine Kommentare: