Zum Schluss doch noch einer

Da es die letzten Tage nicht so schlecht lief ging ich am Mittwoch sehr entspannt ans Wasser.
Was soll auch schon passieren?
Blanken? Da kenn ich mich aus und mach mir auch selber keinen Druck.

Am Wasser angekommen, war auch schon ein Kollege am Werken der im Laufe des Abends schwere Niederschläge hinnehmen musste.
Laut fluchend unterstrich er die Schicksalsschläge die ihm das Leben beinhart servierte.
Knallharte Bisse, Schnur von der Rolle genommen, wieder Richtung Ufer gedrillt und…..Aussteiger!!!
So spielt das Leben. Manchmal will es einfach nicht laufen.

Ich kurbelte in der Zwischenzeit meine kleinen Kämpfer durchs Wasser und sinnierte über die Gefühlsregungen des Kollegen….wie gut kenn ich diese?!

So zogen die Abendstunden ins Land und es rührte sich wie erwartet nichts.
Bis auf eine hinterhältige Attacke eines Mittelklassehechts aus dem Schilfrand, der meinem Köder weitere tiefe Furchen in die Haut riss, blieb es bis zum ersten Zusammenpacken ruhig.

Im schwachen Licht konnte aber dann noch ein Räuber ausgemacht werden, der seine Bahnen an der Steinschüttung zog.
Also doch noch nicht heimfahren! Wer nicht wagt……!
Raus mit dem kleinen Taucher und am Rand der Schüttung vorbei die schon oft ihre Opfer forderte.
Und wieder die berühmten 2 Würfe die den erhofften Biss brachten.
Hektisch zog der kleine Stachelritter seine Fluchten bevor er nach kurzem Drill einen Landgang vornahm.
Grund zur Freude bereitet mir auch die Tatsache, dass es der erste Zander beim Spinnfischen am Hauswasser war.
Bis gestern besuchten mich die Glasaugen nur wenn ich mit Köderfisch unterwegs war.

Eines mit auf den Weg kleiner glasäuger Freund:
„Ich schenk dir die Freiheit und erhoffe mir von dir,
dass du mir deine große Verwandtschaft vorbeischickst.“
Ein Deal unter Jägern...was soll da noch schiefgehen?

So kann ich die nächsten angelfreien Arbeitstage hinnehmen und mich auf das Wochenende vorbereiten auch wenn mir wichtiger Dinge durch den Kopf gehen als in der Arbeit meine Zeit zu verbringen.
Nur wer finanziert mir dann diese Stunden voll Spannung, Glück und beinharten Niederlagen?

...und ab mit dir wieder in die Fluten!

Wie so oft zerbreche ich mir den Kopf welcher Köder nun der Bringer ist.
Kennt zwar jeder aber es soll nur mal erwähnt sein.
Wann soll man nun die Köder wechseln? Welche Farbe?
Soll man, auch wenn nichts läuft, trotzdem sich auf ein paar erlesene Kämpfer beschränken oder die unendlichen Tiefen der Ködertaschen durchforsten um vielleicht doch noch wo in einem Winkel einen neuen Verführer zu finden?

Nach den letzten Tagen komm ich zu dem Schluss, dass es einfach Tage gibt wo man sich auf den Kopf stellen kann und man wird einfach blanken.
Egal was man in den Karabiner hängt, es wird ignoriert.
Für mich steht fest, dass es zumindest für erforschte Gewässer Köder gibt die einfach funktionieren.
Da kann man wechseln soviel man will, es wird nichts bringen.
Man wirft sich den Arm aus dem Körper, man bearbeitet die noch so hoffnungsvollen Plätze mit den unterschiedlichsten Ködern aber es will die Rute nicht krumm werden.
Da steht man Seite an Seite mit dem Kollegen der es einfach nicht schafft einen Biss zu bekommen und selbst bekommt man Attacken auf seinen Köder und auch die heiß begehrten Drills bleiben nicht aus.
Während andere die Köder regelmäßig tauschen, bleibt man beständig und zieht mit seiner Waffe ums Wasser.
…und siehe da, es funktioniert!!!
Die Bisse kommen und das unnachgiebige Beharren auf genau den einen Köder wird belohnt.

Keine Kompromisse!!
Entweder der oder keiner und sollten sich die Tore der Anglerhölle öffnen und endlose Massen an Kunstköder über mich schütten, ich bleibe stark!
Es gibt ihn!! Den VERFÜHRER schlechthin!!

Den Casanova unter den Kunstködern, dem kein Fisch widerstehen kann
Dort wo andere endlose Köderwechsel vornehmen funktioniert er!

Ich glaube fest daran.....bis zum nächsten Blank!

tight lines Chris!

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